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„Der blaue Riese“

Nachdem das junge Unternehmen Facebook vor nicht allzu langer Zeit unter Erweckung größten Aufsehens den Nachrichtendienst WhatsApp übernommen hat, kaufte der Betreiber des wohl bekanntesten sozialen Netzwerkes nun auch die App Moves. Moves stellt hierbei eine Fitness-App dar, welche unter Verwendung von Geo-Verortung die von dem Benutzer des Smartphones ausgeübten Bewegungen und zurückgelegte Strecken pro Tag misst und aufzeichnet. In dem Bereich der für Smartphones zur Verfügung stehenden Applikationen hat Facebook nun nicht nur WhatsApp und Moves, sondern auch Paper und Instagram übernommen.


Facebook bedient folglich durch die Übernahme verschiedener sozialer Dienste eine nahezu unüberschaubar große Anzahl von Menschen: allein Instagram wird nach eigenen Angaben von rund 200 Millionen Nutzern monatlich in Anspruch genommen; Moves wurde bereits, nach Angaben der Firma, 4 Millionen mal heruntergeladen. Allein in Deutschland beläuft sich die Anzahl der aktiven Nutzer von Facebook auf 27,38 Millionen Personen im Januar 2014. Die Internetseite www.socialmediastatistik.de agglomeriert derartige Statistiken und vergleicht Facebook in diesem Kontext mit „Asterix und Obelix im Kampf gegen die Gallier“: Die Teile der Welt, welche sich Facebook bislang noch widersetzen, werden dabei dem „(…) Küstendorf von Asterix und Obelix (…)“ gleichgesetzt, die sich dem „blauen Riesen“ Facebook, dem „römischen Volk“ unserer Zeit, entgegenstellen.
Auch der Umstand, dass Facebook nach Angaben der Financial Times die Einführung eines eigenen Bezahldienstes plant, spricht für die Anstrebung einer globalen Übermachtstellung des „blauen Riesen“. Mithilfe dieses Bezahldienstes soll es dann Nutzern von Facebook ermöglicht werden, Transaktionen durchzuführen, insbesondere zwischen verschiedenen Ländern. In den USA wird ein solcher Dienst bereits angeboten. Damit Facebook einen solchen Dienst auch in Europa anbieten kann, bedarf es zunächst noch einer Erlaubnis diesbezüglich. Diese neue Nutzungsmöglichkeit Facebooks soll folglich einen Einstieg des Unternehmens in das Finanzwesen ermöglichen.
Nicht nur in den Bereichen der Smartphones wagt Facebook jedoch einen Vormarsch: im März 2014 kaufte Facebook nun auch das Startup-Unternehmen Oculus, welches sich auf die Entwicklung von Datenbrillen spezialisiert hat. Diese Datenbrillen erlauben dem Träger, sich in einer 3-D-Umgebung zu bewegen und somit Anteil an einer „neuen Kommunikationsplattform“ zu nehmen, wie Marc Zuckerberg es nannte.  Eingesetzt werden soll diese Brille insbesondere in den Bereichen der Kommunikation, der Unterhaltung und der Bildung.
In Anbetracht dieser übergreifenden „Einkaufstour“, wie die FAZ es nannte, ist mit Spannung zu erwarten, welche weiteren Schritte Facebook unternehmen wird, um seine Dominanz zu festigen und auszubauen, und insbesondere welcher Grenze dieses Wachstum obliegt.

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/netzwirtschaft/der-facebook-boersengang/datenbrillen-entwickler-facebook-kauft-startup-oculus-12864353.html

http://www.welt.de/wirtschaft/webwelt/article127293610/Facebook-kauft-Fitness-App-Moves.html

http://www.zdnet.de/88191595/facebook-kauft-fitness-tracker-moves/

 

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