Jolanda Rose

nominiert für ihren Blog Lawtechrose

Wie bist Du dazu gekommen, einen Blog zu machen, und was verbindest Du mit ihm mit Blick auf den For..Net Media Award?

In der Elternzeit mit meinem ersten Kind 2018 habe ich begonnen, mich intensiv mit Recht und Digitalisierung, vor allem aber mit Legal Tech, zu beschäftigen. In dieser Zeit habe ich mich ehrenamtlich z.B. im Legal Tech Team der Consumer Humboldt Law Clinic engagiert und an vielen Events und Konferenzen in dem Themenbereich teilgenommen. Den meisten Studierenden ist der Zugang zu diesen Veranstaltungen verwehrt, oder sie wissen schlicht nicht, dass es Möglichkeiten gibt, auch schon während der Ausbildung daran teilzunehmen. Nach dem Besuch von Veranstaltungen wurde ich deshalb in meinem Umfeld häufig gefragt, was ich dort Neues mitgenommen habe und wie das ablief. So entstand die Idee, diese Berichte schriftlich festzuhalten und damit noch mehr Menschen zugänglich zu machen. Schreiben ist schon seit ich denken kann meine Leidenschaft und so lag das Medium „Blog“ nahe. Außerdem hatte auch ich zu Beginn meiner Auseinandersetzung mit Legal Tech nicht die Online-Angebote gefunden, die ich gerne gehabt hätte. Die entsprechende Lücke im Bereich Online-Medien war somit da. Ich gestaltete die Seite und schrieb einfach darauf los. Dass daraus das Online-Magazin und Netzwerk wird, was es heute ist, habe ich damals nicht geplant und ehrlich gesagt auch nicht fokussiert. Mir ging es darum, anderen die Angst vor Technik zu nehmen und vor allem Jurastudierenden, aber auch Praktikern zu zeigen, dass man Digitalisierung mitgestalten und im Sinne der eigenen Ziele und Werte nutzen kann, sobald man sie versteht. Zu diesem Verständnis wollte und will ich weiterhin beitragen. Dass ich für den For..Net Award nominiert bin, hat mir gezeigt, dass ich ein Teil meines Ziels erreicht habe – öffentlich wirksam über Recht und Digitalisierung sowie die Folgen dieser Entwicklung aufzuklären. Ich bin vor allem deshalb sehr dankbar für diese Nominierung, weil sie mir und anderen zeigt, dass es sich lohnt, öffentlich für die Themen zu stehen, die einen antreiben, und „einfach mal zu machen“.

Was macht Deinen Blog zu einem erfolgreichen Format und was möchtest/könntest Du noch ändern, um Menschen Digitalisierung und ihre Folgen zu erklären?

Zu einem erfolgreichen Format ist der Blog auf Lawtechrose.com vor allem deshalb geworden, weil er viele Facetten der Themen Recht, Digitalisierung und Business zeigt und sich an verschiedene Zielgruppen richtet. Sowohl Studierende als auch Praktiker profitieren von den neuen Einblicken in die Branche in Form von persönlichen Interviews, Eventsberichten, Empfehlungen für Events, u.v.m. Besonders viel Anklang hat in letzter Zeit mein „Legal Tech Kickstart Guide“ gefunden, in dem ich Anregungen für all diejenigen zusammengefasst habe, die sich neu oder intensiver in das Thema Legal Tech einarbeiten möchten. Um noch mehr Menschen die Folgen der Digitalisierung zu erklären bzw. ihnen Zugang zu relevanten Informationen zu ermöglichen, plane ich in Zukunft noch weitere dieser Kickstart Guides zu angrenzenden Themen.

Welche schöne/lustige/interessante Begebenheit, die Du im Zusammenhang mit Deinem Blog erlebt hast, magst Du uns verraten?

Die gleichermaßen schönsten, lustigsten und interessantesten Begebenheiten waren für mich die vielen Begegnungen mit sehr unterschiedlichen Menschen. Wie schnell man mit anderen in einen intensiven Austausch kommt, sobald man ein gemeinsames Thema hat, war für mich am Anfang oft überraschend. Nach vielen Interviews, Catch-Ups und Events war ich und bin ich heute oft noch unfassbar motiviert und dankbar, denn ich habe die Möglichkeit mit Leuten zu sprechen, die auf einer ählichen Reise waren oder wie ich noch sind. Berufsbilder und Recht neu zu denken und mitzugestalten. Aus den Erfahrungen anderer zu lernen und an diesem Austausch zu wachsen, ist für mich sehr besonders.