Wie die TAZ am 19.03.2012 berichtete, zensierte Facebook zwei Beiträge des Talkers Jürgen Domian.
Dazu äußerte sich Domian am Montag den 18.03.2012 einleitend mit den Worten „Ihr Lieben, ich bin äußerst verärgert und fassungslos „
Domian hatte auf seiner Facebook-Seite einen kritischen Beitrag zum Auftritt des erzkonservativen Katholiken Martin Lohmann bei Günther Jauch gepostet. 1,1 Million Menschen hatten diesen Text gelesen. Facebook zensierte diesen Beitrag ebenso wie den Beitrag Domians zum neuen Papst Franziskus I.
Dazu äußerte sich die Pressesprecherin Tina Kulow, dass es sich um ein Versehen gehandelte habe. Die Reporting-Systeme seien dafür entwickelt, Menschen vor Mobbing und dergleichen zu schützen. Zur Frage, warum die Postings von Domian gelöscht wurden, obwohl sie die Facebook-Grundbedingungen erfüllten, kommentierte sie damit, dass manche Beiträge für andere Nutzer störend seien können, wenn beispielsweise kritische Äußerungen über Ideologien, Religion oder dergleichen gepostet werden. Das allein rechtfertige allerdings noch keine Zensur der entsprechenden Beiträge, so Kulow weiter.
Domian sah durch die Zensur von Facebook die Demokratie und die Meinungsfreiheit bedroht. Er äußerte die Vermutung, „fanatische Kirchenanhänger [haben] bei Facebook so viel Wind gemacht, dass man dort eingeknickt ist.“
Am Dienstag nahm Domian die Entschuldigung von Facebook an und stellte gleichzeitig den gelöschten Text über den neuen Papst wieder online.